ZWECK UND GEIST VON PAARGESPRÄCHEN


ein kleiner exkurs von georg fiala

 

Die drei Grazien, Antonio Canova (1757-1822)

 

Zurzeit geistert der Begriff "Therapie" durch die Diskurse offener Gesellschaften. Therapie ist notwendig. Therapie des Körpers, der Seele und des Geistes. Und auch von Beziehungen? Wir versuchen mit unserer Methodenvielfalt diese Frage aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten. Nicht so sehr der Blick auf das Vergangene steht im Vordergrund, sondern die Frage, was die Vergangenheit HEUTE mit uns macht. 

 

Paarbeziehungen bilden sich auf völlig unbekanntem Terrain. Alles scheint möglich. Nichts ist vorgegeben. Vielfach grenzenlos, zumindest am Beginn. Wer hätte solcherlei Erfahrungen nicht gemacht? Sehr bald schon, nach dem ersten unbefangenen Kennenlernen, tritt man fast unvermeidlich bald einmal auf eine "Mine", die ohne Vorwarnung plötzlich explodiert. Oder man gerät zusehends auf Treibsand, auf dem Schritte bald nicht mehr so unbefangen gesetzt werden können.

 

Eines scheint sicher: Wir können nicht anders miteinander kommunizieren als mit unseren Erfahrungen aus der Vergangenheit. Diese Erfahrungen sind der "Humus", auf dem sich unsere Kommunikation entfaltet. Bitte erinnern Sie sich zurück. Wie wohl sind uns rund um die erste Begegnung die Schmetterlinge im Bauch noch in Erinnerung! Wie weit haben wir auf den Grund unserer Seelen mit den Augen der Liebe blicken können! Doch wie rasch sind unsere Erwartungen einer eher "nüchternen" Betrachtung gewichen, und wie rasch macht sich in uns bald das Gefühl des ewig Gleichen breit...

 

Wir richten gemeinsam mit Ihnen einen Blick in die Zukunft. Sie  versuchen uns mitzunehmen, hinein in Ihren Dialog und dorthin, wo er nicht mehr "unfallfrei" gelingt. Wir unterstützen Sie dabei, neue Perspektiven zu entwickeln und einen Ausblick zu wagen, was alles möglich ist. IN IHRER BEZIEHUNG.

 

Wir unterstützen Sie mit Humor und Enthusiasmus. Der "Witz" beginnt bereits zum Zeitpunkt des Kennenlernens vor langer Zeit. Warum bloß binden wir uns - in den allermeisten Fällen - genau an den Partner, der unseren "Nerv" am allerbesten, und dies mit wahrer - bisweilen sogar bösartiger - Hingabe, freilegen kann. Gemeinsam versuchen wir diese tieferen Mechanismen Ihrer Beziehung zu verstehen. Dabei leitet uns die Annahme, dass wir Verletzungsmuster in uns tragen, die aus unseren früheren Beziehungen (vor allem aus der Kindheit) stammen. Unbewusst suchen wir uns dann Beziehungspartner aus, von denen wir auf ähnliche Weise verletzt werden, obwohl wir in die anfängliche romantische Liebe besonders viel Hoffnung gelegt haben. Leider hat aber die/der Auserwählte aber ähnliche Grenzen und Unvollkommenheiten wie früher unsere Eltern, und so werden alte Frustrationen und alte Wunden unweigerlich wieder wachgerufen. Die erste Verliebtheit weicht der Enttäuschung und Kränkung. Machtkämpfe und Manipulation machen sich in der Beziehung breit, viele Paare wenden sich an der Stelle frustriert voneinander ab oder schaffen sich sonstige "Ausgänge" wie Arbeitssucht, Sport, Handy, resigniertes Schweigen, Pornosucht oder gar Affären. Das muss jedoch nicht so sein!

 

Wir wollen Ihnen jetzt aber nicht zu viel von unserer Methode berichten. Würden Sie denn sonst zu uns kommen? Sie "wüssten" bereits alles und würden sich der Paartherapie eines etwas anderen Gesprächs nicht mehr anvertrauen wollen. Das aber wäre schade, denn hier liegt Ihr Beziehungspotenzial verborgen. Wir nehmen Sie gerne mit auf einen neuen Weg. Nichts Esoterisches, keine Zauberei. Ihre persönliche Vergangenheit ist in unserem Blick der "Humus", auf dem sich der Baum Ihrer Beziehung erst in seiner vollen Pracht entfalten wird. Bringen Sie bitte alle Ihre Ängste und Zweifel mit; nichts befeuert Kommunikation besser.